Regionalrats-Wahlen in der Provinz Bozen und Trient 2008
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Profil von Michil Costa
(Die Grünen-BürgerlisteCiviche)
  (Quelle: Michil Costa)
 Kontakt
 Adresse
 Strada Col Alt 105 
 39033 Corvara (Bz)

 

 Tel. +39 0471 831000  
 Fax +39 0471 836568   

 E-Mail (anklicken)
 
Web (anklicken)

Jahrgang:  
Wohnort: Corvara
Familie:  
Beruf: Hotelier, 
 

LEBENSLAUF und Mehr:

Michil è n’inom ladin; iö sun n ladin. Michil ist ein ladinischer Name; ich bin Ladiner.

Meine wahre Leidenschaft ist die große, weite Welt. Ich sehe mich gern um in der Welt, lerne neue Kulturen und neue Orte kennen. Ich wandere herum und schaue mir die Welt dabei an. Manchmal betrübt mich, was ich sehe, und ich werde traurig. Denn diese Welt scheint mir eine etrhekrev lteW zu sein. Mitten in den Dolomiten aber, zusammen mit Giovanna und meiner Familie, bin ich glücklich. Worin meine Kraft besteht? Darin, dass ich einer aus den Bergen bin! Und das soll Kraft sein? Wie auch immer, dass ich hier leben darf, ist für mich ein großes Glück. Eine wahre Labsal für die Seele ist es, sich in eine Hütte in den Bleichen Bergen zurückziehen und mit der geliebten Partnerin über Projekte für “unsere” Kinder in Tibet reden zu können. Ich liebe die Stille. Allerdings nicht dann, wenn ich Musik höre. Rock mag ich hämmernd laut, hart und klar. Früher mal war ich ein militanter Punk. Doch je mehr Zeit vergeht, desto besser gefällt mir die raffinierte, die weniger aggressive Musik. Es ist kein Zufall, dass ich Frank Zappa für einen Musiker der Extraklasse halte. Und ein Stück wie “Crëuza de Ma” des Liedermachers Fabrizio de André wühlt mich innerlich zutiefst auf. Ich bin Wirt und trinke Wein. Mich begeistert der Tourismus, der einmal war. Und der Tourismus, wie ich ihn gerne hätte: Leichter, sanfter, weniger markant und verletzend. Und vor allem: so angelegt, dass er auf lange Sicht Profit bringt. Und zwar für alle. Nicht nur für eine Handvoll Glückspilze wie mich, die zufällig ein Restaurant haben oder ein paar Betten zu vermieten. Gern bin ich mit unseren Gästen zusammen, mit diesen Reisenden im Geiste: um zu lernen, zu diskutieren, auch um zu streiten, genau. Denn Sie müssen wissen, dass ich kein einfacher Typ bin. Ich werde furchtbar wütend, wenn ich die Motorräder unsere Pässe hinaufröhren höre und wie sie mit 150 Sachen in der Stunde den Frieden der Rehe und auch den unseren zerreißen. Ich rege mich ziemlich auf, wenn alte Gebäude abgerissen und stattdessen moderne Scheußlichkeiten aufgebaut werden. Ich bin gegen Weihnachtsbeleuchtung zu Maria Himmelfahrt. Mich stört die Verschwendung. Die Trennung zwischen italienischen und deutschen Schulen finde ich unerträglich. Extremismus mag ich nicht, weder links noch rechts. Ich komme mit allen gut zurecht, mit Italienern, Deutschen, Indern und Brasilianerinnen. Na, das war ein kleiner Witz. Doch ich bin gegen das Gutmenschentum, und das ist kein Witz. Ich bin für das Gleichgewicht der Dinge, was sich leicht anhört, aber offenbar so leicht nicht ist. Ein bisschen gesunder Menschenverstand in der Politik, darüber würde ich mich freuen. Und etwas mehr Respekt – für uns, für die anderen, für die Natur. Was alles andere betrifft, so können die Menschen meinetwegen auch mit einem Papagei auf dem Kopf durch die Gegend spazieren oder den Fröschen ein Gute-Nacht-Lied vorsingen. Freiheit muss sein. Die Politik sollte die Leitlinien der Wirtschaft vorgeben und dabei die Interessen der Gemeinschaft über die der Privatleute stellen, nicht umgekehrt, wie es bei uns Südtirol geschieht. Ich bin kein Politiker aus Berufung. Und erst recht bin ich kein Diplomat, der um jeden Preis den Konsens sucht. Ich habe da meine eigenen Ideen, obwohl ich mir nicht einbilde, über die absolute Wahrheit zu verfügen, ganz im Gegenteil. Tag für Tag versuche ich, etwas zu verändern, denn mir ist klar geworden, dass man immerhin ein kleines Stück Welt ändern kann und muss. Es geht, wenn ich bei mir, bei wir bei uns anfangen. Denn wer sich nicht wandelt, der verwandelt sich in Dolomitgestein. Giulan, Danke, dass Sie mich gelesen haben. Wenn Sie darauf bestehen, können Sie mich auch wählen. Ich habe in dieser Wahl keine persönlichen Interessen, sondern möchte mich nur ein bisschen mehr für die anderen einsetzen – das heißt, für uns, und für die Natur der Dinge. Und für die Dinge der Natur.

Michil Costa, Dolomites (die einzigen und wahren).


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